Es ist recht schwierig Urologische Notfälle zu finden. Vor allem weil die meisten Einsatzbilder entweder sehr komplizierte Namen haben oder nicht wirklich der Urologie zugeordnet werden können. Daher hier mal ein weiterer Einsatzvorschlag für die eventuell bald kommende Urologie:
Warum ist ein Harnverhalt ein potentieller Notfall?
Ein Harnverhalt ist ein Symptom einer Verlegung der unteren Harnwege. Der Urin staut sich in die Blase und die inneren Harnwege auf, das ganze ist sehr schmerzhaft für die betroffenen Patienten. Sollte sich der Harn noch weiter in die Niere zurückstauen kann sich sich ein sog. postrenale Niereninsuffizienz bilden. Das führt dazu, dass die Niere ihre Entgiftungsfunktion verliert. Letzteres braucht Zeit bis es sich ausbildet, ist aber trotzdem eine potentiell ernste Komplikation
Warum wird in die Urologie transportiert?
Um den Harnstau zu lösen wird die Blase mit einem Katheter versorgt. Entweder über die Harnröhre oder suprapubisch durch die Haut. Anschliessend wird die Ursache behoben - oft Tumore der ableitenden Harnwege. Sowohl die Katheterisierung als auch die folgende Diagnostik und Therapie werden durch die Urologie geleistet.
Warum das NEF mit 5%?
Ruft der Patient erst bei weit fortgeschrittenem Harnstau den Rettungsdienst kann sich bereits eine Sepsis gebildet haben. Der Schock muss medikamentös angegangen werden, daher der Akademiker. Die Quote kann ich mir durchaus noch niedriger vorstellen.
Wie immer freue ich mich über Kommentare, Lob und (konstruktive) Kritik