Aus dem Alltag

  • Bei mir in der FF: Alarmierung zu einem VU mit Person alarmiert, es hatte auch noch geregnet.

    An der Einsatzstelle war ein PKW gegen eine Mauer gefahren. Ich war als RS 3. Mann auf unserem VRW.

    Wir waren die ersten an der Einsatzstelle. Ich also unseren Notfallrucksack gegriffen und nach vorne. Über die Fahrerseite kam ich nicht an den Patienten ran, da ein Seitenairbag die Sicht komplett versperrte.

    Also an die Beifahrertür, die bereits durch Ersthelfer geöffnet wurde.

    Als ich auf den Beifahrersitz stieg, sagte mir eine Ersthelferin, dass sie Krankenschwester sei und es so aussah, als ob der Patient gekrampft hätte.

    Kurze Zeit später trafen ein RTW (ASB) und ein NEF (BF) ein. Den Notarzt habe ich auch gut gekannt und auch schon mit dem im Rettungsdienst gearbeitet.

    Nach Absprache mit dem NA bin ich auf dem Beifahrersitz geblieben und der NA hat über die Fahrertür gearbeitet. Für die Rettung wurden die Rücksitze entfernt und eine Rettung durch die Heckklappe durchgeführt.


    Paar Tage später saß ich auf dem KTW (BF), als ich den NA von dem Unfall traf.

    Kurz mit dem unterhalten und erfahren, dass wirklich ein Krampfanfall Unfallursache war. Und dann hat er noch gesagt, dass er froh war, dass ich schon im Auto saß, da die Besatzung vom RTW nicht wirklich gut gearbeitet habe.

  • Jetzt bin ich an der Reihe:


    Das war schon eine Weile her und ich war bei dem Jugendübungstreffen (als Junghelfer). Alle hatten seinen Spaß und dann kam ein Einsatz. Alle waren aufgeregt, denn ein Einsatz für den TZ ist bei uns eher selten und weil wir einen Einsatz miterleben. Als wir noch das Stichwort mitbekommen, Gasexplosion.

    Leider/Zum Glück nur ein Fehlalarm, es ist nur ein Dachbalken eingestürzt ohne P Schaden.

    Seitdem gab es keinen blauen Einsatz für den TZ.

    Philipp K. (FFWundTHWPhilipp)

  • Folgendes habe ich vor über 25 Jahren über Funk, natürlich damals Analog mitgehört:


    Die ständig besetzte Wache unserer Kreisstadt wurde zu einem Kleinbrand alarmiert: Brennt Filmprojektor in Sex-Shop.

    Als dann das erste Fahrzeug vor Ort war, brannte der Innenraum des Shops, ASE für die FF dieser Wache

    Als diese dann so nach und nach an der Einsatzstelle eintrafen, hatte sich der Brand, inclusive Rauchentwicklung, mittlerweile soweit ausgebreitet, das oben wohnende Personen nicht mehr aus dem Haus kamen, ASE und Stadtalarm, B3 MIG


    1. kleine Ursache, große Wirkung

    2. scheint ein heißer Film gewesen zu sein

    3. und das frage ich mit seit damals: warum wurde nicht sofort auf B3 MIG erhöht?


    Es kam keine Person zu Schaden und den Sex-Shop gibt es tatsächlich heute noch.

  • Bei uns letztes Jahr: schöner Nachmittag, da geht der Melder FF mit dem Stichwort "Verkehrsunfall - auslaufende Betriebsstoffe, keine Personen eingeklemmt"

    Beim Ausrücken haben wir dennoch unseren VRW wie bei der Meldung VU mit Person besetzt.

    Als wir an der Einsatzstelle eintrafen war schon ein RTW, ein NEF und ein Streifenwagen der Polizei vor Ort. Ich war 3. Mann VRW. Ausgestiegen und geschaut, ob in dem einen beteiligten Fahrzeug noch Personen sitzen. Da kam eine Person auf mich zu - hauptberuflich im gehobenen Dienst der nächsten BF und fährt dort als B-Dienst Einsätze - und gibt mir eine Lagebeurteilung. Ich hatte weder eine gelbe Weste an noch habe ich eine Kennzeichung am Helm (muss aber dazu sagen, dass ich die Person von meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im RD der BF kenne). Ich die Person an den Einsatzleiter verwiesen und mich dann zur Besatzung des 1. RTW gemacht. Dieser war auch von der BF, sodass ich die Besatzung kannte.

    Diese haben sich um den Fahrer des PKW gekümmert, dieser saß im 90°-Winkel gedreht auf dem Fahrersitz, so wie, als ob er aussteigen wolle.
    Auf die Frage, ob man was helfen kann, hieß es (die Besatzung RTW hatte mich direkt erkannt), ich solle Trage, Vakuummatraze und Absauggung aus dem RTW holen gehen.

    Gesagt, getan.

    Dann wurde es kompliziert: Die Person war nicht gerade leicht und hatte eine stark blutende Fußgelenksfraktur. Und der Notarzt wollte die Person so aus dem Fahrzeug holen: Wir haben mit 5 Mann, von denen 3 nur bedingt an die Person kamen, versucht, diese aus dem Auto zu heben.

    Haben es dann aber hinbekommen.

    Die RTW-Besatzung hat den Fahrer zum RTW gebracht, ich habe mir den C3 (EKG) und das Beatmungsgerät gegriffen und zum RTW gebracht. Am RTW kam der Fahrzeugführer RTW auf mich zu und sagte: "Helm aus, Jacke aus, ab ins Auto."

    Während der Notarzt bei dem anderen (leicht verletzten) Fahrer des 2. PKW war, haben wir zu dritt im RTW gestanden und die Person versorgt: Tourniquet, Immobilisation,...

    Erst als alles fertig war, kam der NA.


    Ab dann war für die Feuerwehr die Hauptarbeit beendet. Nur noch Bindemittel (welches ausgestreut wurde, während ich im RTW stand) aufnehmen und warten, bis der Abschleppdienst die Fahrzeuge geborgen hatte.


  • Zum Spoiler: *klönk* Praktikant guckt nach und rennt zum nächsten Mülleimer hätte noch gefehlt ;)

    Ein Vakuum, geschaffen durch fehlende Kommunikation,

    füllt sich in kürzester Zeit mit falscher Darstellung, Gerüchten, Geschwätz und Gift. - Cyril Northcote Parkinson


    Der beste Verband in Aachen und Umgebung: leitstellenspiel.de/alliances/1100



    Schraube manchmal am LSSM V4 rum.

  • Manchmal schreibt das Leben Geschichten. Wie schon mal erwähnt, meine Dorfwehr fährt im Schnitt 5 mal im Jahr raus.


    Heute sitze ich im Eiscafé im nächst größeren Ort mit einem Kollegen vom BRK, dessen Piepsen geht "VU in -mein Dorf-". Na toll, alle beide los, auch wenn ich ne Viertelstunde später ankomme, kann ich mir vllt. noch die Montur überziehen und mithelfen.


    Am Gerätehaus angekommen heißt es, wir wurden abbestellt. Passiert.


    Ganze zehn Minuten später geht die Sirene wieder - ich noch im "Frust" über den verpassten Einsatz lege den Sprint meines Lebens hin, komme als erster, Montur übergezogen.

    Bestätigter Brand in Hotel. Disko und Musik an und ab geht der Unimog.


    Auch wenn 500 m vor dem Ziel "Feuer aus" gemeldet wurde (war nur ein Verteilerkasten), ganz schön ungewöhnlich war es schon, zwei Alarme innerhalb einer Stunde zu haben.

  • Hier inner Stadt gibts eine junge Dame die mehrfach im Jahr aktiv versucht ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie hat massive psych. Probleme, Familie kannste auch inner Pfeife rauchen. Aber aus irgndeinem Grund kommt sie regelmäßig aus der Psychatrie raus.



    Meist trinkt sie viel zu viel, wirft Benzos ein, ruft den RD und schneidet sich alles auf.

    Bin sie das letzte Mal im September gefahren. Einmal volles Programm (POL BF mit DLK usw.) im Sozialbau im 5OG. Danach war sie inner Geschlossenen.


    Bis Gestern…

    Als ich Nachtdienst hatte…


    Der Tagdienst drückt mir Schlüssel, Melder und Handy in die Hand.

    "Karre is gut, ham heut einmal Transporter gespielt"

    Im nämlichen geht die Notfallschleife und Handy klingelt, die ILS will was von mir.

    Also mies gelaunt in den RTW geschwungen, und mit dem aufgeregten Notfallsekretär gesprochen.

    "Kennst du die Frau XY? Diesmal ises wohl soweit!"

    Und dann ging der Kackstift…


    Wir also sofort mit Vollstoff in die Outskirts geballert, die BF, POL usw. natürlich mit alamiert. Aber wer is wieder als erstes da? Richtig, der blöde Rettungsdienst, natürlich ohne NEF. Alles geschultert und hoch gehts.



    Oben war die Tür offen, also rein inne Bude und dann lag sie da. Ich versuchs so "normal" wies geht auszudrücken, soll ja keine Kasuistik werden ;)

    Couch und Teppich schon braun gefärbt. Mind 1-2L Blut inner Wohnung verteilt, blaß, bewusstlos. Aufgeschnittene Unterarme und teilweise auch Oberarm, ca. 2-3cm tief.

    Also Blutungskontrolle, O2 Therapie und dann VOLUMENVOLUMENVOLUMEN(!). Zu dem Zeitpunkt war auch der hochkönigliche Doktor an der EST und hat intubiert, narkotisiert und rumgedoktert.



    Danach gings mit viel Krach in den schockraum der UK von wo aus es direkt in den OP ging.

    Wir mussten danach erstmal stundenlang die ganze Karre scheuern, auffüllen und uns duschen.


    Angstschweiß stinkt echt übel

  • ganz schön ungewöhnlich war es schon, zwei Alarme innerhalb einer Stunde zu haben.

    Äh, nicht für jeden, in meiner Wehr sind 250-270 Einsätze pro Jahr die Regel, bei diversen Unwetter umso mehr.


    Naja, ich vonner Maloche (EDV, Systemadministrator) total kaputt wie immer nach Hause, Hunger wie ein Bär. Die beste Ehefrau von allen (Epharim Kishon und Belu) sagt, dass Essen ist in 5 Minuten fertig. Aber nach 3 Minuten piepst der Piepser, B3 MIG.


    Und was war es? Das was jeder Feuerwehrmann mit Nivea mehrmals im Jahr hat, Essen aufm Herd. Nach einer Weile wieder daheim, Mikrowellen Essen, na klar, wie auch sonst.

    Teller auf dem Tisch, kommt meine Tochter rein und meint, auf der Strasse brennt ein Auto... Sie 112, ich ins Auto, 2 Minuten bis GH.


    Auto Schrott und gelöscht, unter den Gaffern na wer wohl?? Meine Tochter. Ich sage zu ihr, sag der Mama vergess die Mikrowelle, ich esse ne Currywurst mit Pommes.


    HLF im GH wieder einsatzbereit gemacht, ab in die Pommesbude. Ich bin noch nicht dran, meldet der Melder "Wasser im Keller". Und diese Sch... hat bis in den späten Abend gedauert und nix zu Essen bekommen. Ich habe mich bei jedem, den ich an diesem Abend angebrüllt habe später entschuldigt...

  • Hat sie es wenigstens überlebt?

    Zitat von Gundermann (Refrain des Liedes "Männer und Frauen")

    Von jeden Tag will ich was haben, was ich nicht vergesse: Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne, ein Schlag in die Fresse!

  • Und diese Sch... hat bis in den späten Abend gedauert und nix zu Essen bekommen. Ich habe mich bei jedem, den ich an diesem Abend angebrüllt habe später entschuldigt...

    Das Gefühl kenne ich - erste RTW Schicht. Sind von morgens 9 bis Mittags 16 Uhr ununterbrochen unterwegs. Mit jedem neuen Einsatz ist die Stimmung auf dem Auto weiter Richtung Keller gegangen.

  • Bei Rhein in Fallem (der Einsatz mit dem Funkgerät und dem Relais, sihe weiter vorn) standen wir an einem Notanlegesteg, links Abschnittsleitung und San-Station, rechts Feuerwehr und THW.

    Plötzlich kommt ein Schiff auf den Anleger zu (ohne irgendeine Notfallmeldung oder so), also volles Programm, ThW schmeist Notstromer und Leuchten an, Feuerwehr kommt mit den Schläuchen und die Sanis mit Tragen und Taschen angerannt (wusst ja keiner was los war).


    Schiff legt an und lässt einfach nur Leute aussteigen (dazu muss man sagen, das Deck des Schiffes war ca 1 m unter der Steghöhe, das Oberdeck ca 1 m drüber. wärend unten die Leute den Meter hochklettern mussten, haben die drüber (über den rauskletternden Passagieren) am Oberdeck ein Geländer weggeflext (also die Besatzung) damit da dann auch Passagiere den Meter runterklettern und von Bord gehen konnten.)


    Wir waren natürlich ziemlich sackig, es standen rund 50 Helfer bereit, weil wir dachten es ist was passiert und die wollten nur schnell die Passagiere loswerden und sind einfach an den nächsten Anleger.

  • Folgendes hat zwar weniger mit einer direkten Beteiligung an einem Eisatz zu tun, aber dennoch etwas kurios von der Situation gewesen.

    Ich war mit meinem Privat-PKW auf den Weg an die Uni, als mich ein RTW von der Wache, auf der ich ehrenamtlich fahre, mit Sonder- und Wegerechte.

    Ich mir nichts bei gedacht. An der Uni mein Auto im Parkhaus abgestellt und zum Gebäude gelaufen, in dem die Veranstaltung stattfand (war noch vor Corona-Zeiten). Vor dem Gebäude stand der RTW, der mich überholt hat plus ein Fahrzeug vom DRK-Blutspendedienst. Als ich ins Gebäude bin, kam mir die RTW-Besatzung samt Patient auf der Trage entgegen. Die mich erkannt und gegrüßt. Und eine Spitzfindigkeit ihrerseits konnten die sich nicht vergleichen; sie sagten zu mir: „das hättest du doch alleine gelöst bekommen.“ Darauf antwortete ich: „wenn ihr mich nicht auf dem Weg hierher überholt hättet, hätte ich euch ja abbestellen können, aber ihr musstet ja vor mir da sein.“

  • Heute wieder den Klassiker "Altersheim" gehabt. Regulärer Krankentransport von einer üblichen Adresse, die oft ein gestöhntes "Och ne" auslöst. Da das Gebäude bekannt war haben wir direkt den schnellsten Seiteneingang angefahren. Dort mit Trage und o² rein und mit "Ihr dürft hier nicht rein, müsst durch den Haupteingang". Kollege: "Damit wir dann von der anderen Seite kommen und vor dem gleichen Aufzug stehen?"

    "äh...ja"

    Trage stehen gelassen, da der Haupteingang auf einer Zwischenebene mit Aufzug lag. Vor dem Aufzug die etwas sauer guckende Pflegekraft mit einem freundlichen "Hallo" begrüßt.

    Ab zum Patienten.

    Randdaten:

    Baujahr ~ 1948

    COPD Gold IV

    Hypertonie


    Einweisung lautete auf Dsypnoe (Atemnot) trotz 6-8 Litern Zauberstoff über eine reguläre Brille. Hausarzt war nur telefonisch da. Fieber und sonstige Covidsymptome wurden verneint. Pflegekraft kam mit den Worten "Upps, Mundschutz vergessen. Egal" rein und wollte die Versichertenkarte auf Biegen und Brechen uns nicht geben, sondern nur der Patientin. Danach durften wir noch das Heimbeatmungsgerät einpacken (Gibt es im KH ja nicht) welcher umgehend in den Batteriemodus wechselte und und ununterbrochen piepste. Da weder Patient noch Pflegekraft wussten wie man das Gerät ausschaltet mit dem Ding in den Wagen. Dort C1 (kleiner Bruder vom C3. Defi, Pulsoxy und 6-Kanal-EKG) dran gepappt und Blutdruck gemessen.

    Spo²: 97%

    PP: 85

    HF: 85

    RR: 130/70


    Da uns die Dame leicht auf den Keks ging das sie keine Luft bekäme rief mein Kollege (NotSan) im KH um die Person anzumelden und abzuklären ob wir Atrovent+Salbutamol vernebeln sollen. Kurz nach Ende des Gesprächs hatte die Dame schon die Verneblermaske auf. Aus Routine mal das Thermometer ins Ohr gehalten: 38,1°C. Kollege guckt mich an (ich war mit hinten sitzen dran) und ich zieh mir das I-Schutz-Set (FFP3-Maske, Schutzbrille, Anzug, Überschuhe und Gummihandschuhe) an.


    TobV


    Nach gut 20 Minuten am KH angekommen. Natürlich stand in der Schleuse ein leerer RTW. Also vor der Schleuse ausladen, Kollege zum Anmelden rein. Nach 5 Minuten Zimmer zugewiesen bekommen. Ab zum Zimmer, natürlich belegt. Zur RD-Anmeldung. "Zimmer wird gerade geräumt, ist das einzige Iso-Zimmer mit o²". Zurück, Laken weg, Desituch über das Transmobil gezogen, neues Laken drauf, Trage rein und Patient alleine umgelagert (zum Glück recht mobil). Nochmal ein paar Minuten auf einen Arzt zur Übergabe gewartet. Danach I-Schutz vom Körper gerissen und zurück zum Wagen. Auf dem Weg noch von der Triageschwester gefragt worden ob ich nicht noch eine Cola will, ich säh so fertig aus. Alles ins Auto zurück zur Wache, Klamotten bis zur Unterbux aus und Schutzanzug (siehe oben) angezogen. Desinfiziert und geduscht.


    Fazit des ganzen: Vertrau keinem AH, I-Schutz bei 30 Grad lässt einen ziemlich suppen und ich hab so ein dumpfes Gefühl in welchem AH demnächst ein paar schwarze KTW für die letzte Reise anstehen werden.

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  • RTW-Schicht am 01.06.2018 - war ein Freitag, der Tag des Unwetters in meinem Ort (wo ich wegen der Schicht nicht teilnehmen konnte).

    Eine relativ ruhige Schicht mit 3 Einsätzen in 12 Stunden. Wir waren gegen 11 Uhr auf der Rückfahrt von einem Einsatz, als uns die Wache anrief (kann auch die Leitstelle gewesen sein): unser 3. Mann (Azubi NotSan 3. Lehrjahr) soll auf den anderen RTW bzw. auf den ITW als Fahrer, da es Personalumstruktierungen gab. Ebenso wurde uns gesagt, dass wir an der Wache von unserem NEF erwartet werden. Wir sollen einen Teil der Beladung und den Notarzt aufnehmen und als NAW fahren, da das NEF kurzfristig in die Werkstatt muss und kein Ersatzfahrzeug zur Verfügung steht.

    Also an der Wache die Zusatzbeladung (Ergänzungs-Rucksack NEF, ManV-Tasche, Tasche Invasie Maßnahmen, AutoPulse) auf den RTW geladen.

    Da unser NA noch was im KH machen wollte (das NEF steht tagsüber am KH), sind wir mit dem RTW/NAW ans KH gefahren. Mein Kollege (NotSan) und ich haben uns im NEF-Zimmer aufgehalten. Da es aber Mittagessenszeit war (um 12 gebbd groß - zumindest auf unserer Wache) hatten wir Hunger. Also in die Cafeteria was besorgt. Beim ersten Bissen geht der Melder: Krankentransport. Also auf der Leitstelle angerufen und einen anderen RTW dorthin fahren lassen.

    Kurze Zeit später kommt dann ein Notarzteinsatz: bewusstlose Person.

    Also hin und unsere Maßnahmen durchgeführt. Person war zwar nicht bewusstlos, aber sehr stark eingetrübt. Dank ABCDE-Schema konnte die Ursache schnell gefunden werden: unser BZ-Gerät zeigte „hi“ an.

    Also eingeladen und ins KH. Ich als Fahrer vorm losfahren meine Standard-Frage gestellt: „Mit oder ohne?“ Notarzt wollte ohne Signal fahren. Hat es später bereut.


    Später haben wir erfahren, dass der BZ bei knapp 1000 mg/dl lag.

  • Naja, überleben schon, aber in der Regel hast du, vor allem wenn das über einen längeren Zeitraum besteht, massive Folgeschäden.



    Wo wir gerade beim Thema Hyperglykämie sind:

    Vor knapp 8 Monaten. Ich war Fahrer KTW als Rettungshelfer (quasi nichts) mit etwas KTW-Erfahrung. Bei mir war ein frisch ausgebildeter Brandmeister auf seiner ersten Tour als Transportführer KTW. Angekündigt war ein regulärer Krankentransport. Wir hin, fieberhafter Infekt mit Temperatur von 38,5°C inklusive Erbrechen und Durchfall. Den Mann auf den Tragestuhl aus dem viel zu engen Haus, irgendwie sind die Häuser, wo man tragen muss, immer die, die viel zu eng sind, getragen. Vor dem KTW auf die Trage und drinnen mal die Vitalparameter gemessen.
    RR 110/70

    PP 85

    39,0°C

    SpO²: 97%


    Soweit so okay, also los gehts. Irgendwann wird mein Transportführer lauter, lässt mich anhalten, nach hinten kommen und sagt mir das der Patient immer wieder wegdämmert. BZ gemessen: High (also größer 500). Mein TF guckt mich etwas fragend an (wie gesagt erste Schicht als TF). "Ich hüpf nach vorne und fahr mit Lampen los. Frag die Leitstelle ob ein Fahrzeug in weniger als 12 Minuten bei uns sein kann, dann sind wir im KH". Natürlich war kein Fahrzeug frei also Knallgas und hoffen das es klappt. Patient hat natürlich während der Fahrt immer weiter eingetrübt. Nach knapp 10 Minuten waren wir im KH. Patient übergeben und im Auto erstmal 5 Minuten etwas beruhigt (Erste Alarmfahrt vom Patienten ins KH).


    Rückblickend betrachtet weiß ich nicht ob es die beste Idee war anstatt auf einen RTW und NEF zu warten, aber ich weiß das der Patient es wieder gesund aus dem Krankenhaus gekommen ist. Und der Kollege will nicht mehr mit mir fahren, bin anscheinend geheizt als säß ich in einem Sportwagen und nicht in einem Sprinter??

    Ein Vakuum, geschaffen durch fehlende Kommunikation,

    füllt sich in kürzester Zeit mit falscher Darstellung, Gerüchten, Geschwätz und Gift. - Cyril Northcote Parkinson


    Der beste Verband in Aachen und Umgebung: leitstellenspiel.de/alliances/1100



    Schraube manchmal am LSSM V4 rum.

  • Es heißt ja "Aus dem Alltag", dass da natürlich, auch sehr unschöne Sachen dabei sind, muss ich keinem Erklären, deshalb hier mal die Geschichte, des Einsatzes, der bis Zeitpunkt jetzt der Schlimmste ist, bei dem ich dabei war.


    Was ist den nu passiert, wir wurden gegen 10:30 zu einer Verrauchten Wohnung alarmiert, was denkt man, Essen auf Herd oder sowas, im Gerätehaus, wurde dann auf Wohnhaus in Vollbrand erhöht, auf anfahrt, sahen wir schon von weitem (ca. 10km) eine Große Rauchwolke, wenig später, hieß es dann 5 Personen im Gebäude, davon 4 Kinder, was uns da durch den Kopf gegangen ist, glaube ich muss ich nicht erklären. Am Einsatzort an, wurde dann bestätigt, dass 5 Personen aus dem Gebäude gerettet wurden, 1 Kind 12 Jahre, Bewusstlos, aber eigene Atmung, Vater und 3 Weitere Kinder, Reanimationspflichtig. Das Traurige Ende, der Vater (46) , 2 Jungen (beide 4) und ein 18 Monate altes Mädchen, sind an den Folgen des Brands verstorben.

    Mögen sie in Frieden ruhen.