Aus dem Alltag

  • denen wir den Anblick ersparen wollten

    Ja, ja die Seelenpein. Haltet die jüngeren so lange es geht weg von dem ganz schlimmen Geschehen, Ich habe schon so manchen nach einem schlimmen Einsatz nicht mehr im aktiven Dienst gesehen.

    Ich bin jetzt 61, war 40 Jahre lang in verschiedenen Feuerwehren im Westerwald und im Rhein-Sieg-Kreis. Jahrzehntelang in einer Wehr, die in "normalen" Jahren 250-270 Einsätze im Jahr hat, bei Sturm/Unwetter entsprechend mehr. Und was man da im Laufe der Jahre alles mitmacht und sieht ist nicht immer schön. Kann man auch nicht unbedingt hier im Forum posten.

    Ich stehe dazu und gebe es zu, manchmal kommen des Nachts "böse" Bilder und dann war es das mit schlafen. Trotzdem, wäre ich jung, ich würde wieder 40 Jahre Feuerwehr machen!

  • Ich hatte mal eine Einsatznacht, die mir auch sehr lange in Erinnerung bleiben wird:


    Mein wöchentlicher Rettungs-Nachtdienst stand wieder an. Über die evtl. Unterschiede der evtl. RD-Aufstellung zwischen Ö und sonstigen Ländern habe ich ja schon in einem vorigen Post was gesagt.

    Es war eine kalte Nacht im letzten Jahres-Zwölftel. Wir bekamen den 2. Einsatz der Nacht, während wir noch mit dem 1. Einsatz beschäftigt waren.

    Einsatz 2 war im Grunde Standard, nur die Umstände waren diesmal etwas anders...

    Meldung war: "Sturz im Heim, vermutl. Oberarm-Fraktur". Wir also gegen 23 Uhr/Mitternacht zum Pflegeheim, immer noch steckte uns Einsatz 1 in den Knochen. Heim war von der Leitstelle entsprechend informiert und war freundlicherweise auch sehr hilfreich und zuvorkommend. Einsatz - wie gesagt - war Standard:

    96-jährige (!!!) Pat., fit wie ein Turnschuh (ok, damit hatten wir nicht gerechnet), mit Sturz aus dem Bett. Wir fragten, wie denn das passiert sei. Die Antwort erhellte unseren Dienst zum ersten Mal ein wenig... "Na schauen sie mal den Knack-Arsch des Pflegers an! Dem muss man (Frau) doch nachschauen, und dann hab ich Übergewicht bekommen und bin aus dem Bett gefallen!" Ein Schmunzeln huschte über unsere Gesichter.

    Wir haben die Pat. in den RTW verfrachtet, sind mit ihr ins KH gefahren. Dort wurden wir schon erwartet, denn der diensthabende Notarzt hat die dortige Dienstmannschaft schon entsprechend vorinformiert. Uns wurde von den netten Damen in weiß und dem diensthabenden Unfallchir. alles abgenommen. Wir konnten endlich mal durchschnaufen und den bisherigen Abend verarbeiten.


    Nach 15 Min. bekamen wir die Rückmeldung, dass die vermutete Diagnose stimmte. Die Pat. hatte einen sogar doppelten Oberarmbruch. (Ich hab die Röntgen-Bilder gesehen... der war echt ordentlich! Die Dame war echt nicht wehleidig mit ihren 96 Lenzen.)

    Wir rückten auf die Dienststelle ein und füllten mal das ganze Material auf, das wir an diesem Abend bereits verbraucht hatten - was ordentlich was war.

    Als wir uns gegen 1.30 Uhr Nachts wieder einsatzklar meldeten, kam von der Leitstelle die Ansage: "Wir haben genug RTW's heute Nacht. Ihr seid für den restlichen Dienst nur mehr der "Reserve-RTW". Ruht euch aus und kommt zur Ruhe."

    Noch nie hat uns die Leitstelle so glücklich gemacht.

    Wir wurden in dieser Nacht wirklich nicht mehr gebraucht und versuchten den Dienst zu verarbeiten.


    Wie kam das Ganze?

    Ok, ich spule die Zeit mal ein paar Stunden zurück:


    19 Uhr, Dienstbeginn. Routine-Tätigkeiten waren schnell erledigt.

    Um ca. 19.30 Uhr randalierte der Melder: "männl./Kollaps, sitzend ins KH". Wir in den RTW und ab geht's zur gemeldeten Adresse. Wir noch nicht aus unserer Ausfahrt draußen, wurde die Meldung korrigiert: "Pat. bewusstlos, Einsatz Sonderrechte, Dienstarzt verständigt." Ok, das machte uns etwas nervöser und wir aktivierten Licht und Lärm. 1 Minute später die nächste Korrektur: "Dienstarzt neg., Notarzt aA.".

    Ich und meine Kollegin sahen uns beide mit einem Blick an, der nichts Gutes heißt. Wir waren schon zu lange in dem Job, um zu wissen, dass bei dem Einsatz nichts "wie erwartet" laufen würde. Und wir hatten recht...


    In dem Moment läutete unser Diensthandy. Unser Disponent meldete sich mit den Worten: "Ich ruf an, denn zum Umschreiben der Meldung hab ich keine Zeit." Er sagte, dass soeben die Nachbarn des Pat. sich gemeldet haben und angegeben haben, dass sie mit der Reanimation begonnen haben...

    Ich hab das so mit einem halben Ohr gehört und hab nur mehr Bleifuß gegeben, so gut es die winterlichen Verhältnisse zugelassen haben.


    Nach ca. 10 Min. waren wir am Einsatzort. Alles war relativ dunkel. Wir wussten nur, das der Pat. im Freien war und dort reanimiert wurde. Sämtliche Lichter an, die der RTW zu bieten hatte und suchenden Blick in die Umgebung... "DA! Da links geht ein Schatten rauf und runter! Dort müssen wir hin!" Ca. 15 Meter weiter in der Wiese sah man den Umriss eines Körpers der regelmäßig auf und ab wippte.

    Ich und meine Kollegin aus dem RTW raus. Wupp und sie war weg... ok, die Eisplatte auf der ich den RTW geparkt hatte und die sie von en Füßen zog, hab ich echt nicht gesehen.

    Alles Nötige aus dem RTW mitgenommen - was so ca. alles war, was der zu bieten hatte und los geht's.

    Wir gaben alles! Ca. 15 Min. (+/-) später kam der Notarzt. Auch dort lief dann alles wie am Schnürchen.


    Und dann, nach ca. 30 Minuten durchgehender Reanimation (und für mich dann ersten Wechsel) bemerkte ich erst den Menschenkreis, der sich um uns gebildet hatte. Und NEIN (!!), es wurde nicht gegafft. Der Einsatz war in einer überschaubaren Siedlung und viele Siedlungsbewohner kamen, um uns zu helfen.

    Zum einen hatte ich bis zu diesem Tag noch keine Laien gesehen, die eine so perfekte Laienreanimation durchgeführt hatten, wie die, die eben vor Ort waren.

    Zum anderen hatte der Menschenkreis eine Unterstützung für uns geliefert, die wir an dieser Stelle nur brauchen konnten. Eine solche Menge an Zivilcourage habe ich bis zu dieser Nacht (und auch seit dieser Nacht) noch NIE erlebt. Einer schulterte sogar eine ca. 15 kg schwere Stehlampe für die Dauer des gesamten Einsatzes, die er mit einem 20 Meter Verlängerungskabel aus seiner Wohnung gebracht hatte, um uns mit Licht zu helfen - an dem es zu dieser Nachtzeit natürlich gemangelt hatte. Eine andere Dame hat mir regelmäßig die Haube aus den Augen gezogen, während ich reanimiert hatte, und vieles hilfreiches mehr.

    Auch der Notarzt versuchte nach allen Regeln der medizinischen Kunst den noch jungen Patienten (jünger als ich es damals war - und ich hab aktuell nicht mal halb so viele Lenze am Buckel wie die Pat. aus Einsatz 2) wieder ins Leben zurück zu holen. Leider waren sämtliche Versuche vergebens. Nach insges. 2 - 2.5 Stunden hieß es dann vom Notarzt: "Stopp! Wir beenden die Reanimation! Zeitpunkt des Todes: ...........".

    Meine Kollegin und ich wollten es aber irgendwie noch nicht wahrhaben bzw. waren so in der Maschinerie mit Tunnelblick drinnen und haben noch etwas weitergemacht, bis uns der Notarzt und NF-Sani festgehalten und gesagt haben: "Hey, hört auf ihr beiden! Es hat nicht sollen sein!"

    Erst dann haben wir "gehört", dass die Rea schon für beendet erklärt wurde.

    Wir haben uns dann umgedreht und begonnen das Chaos, was inzwischen hinterlassen wurde zusammen zu räumen. In dieser Zeit irgendwann kam die Meldung zu Einsatz 2.


    Wir warteten noch ab, bis die Polizei eintraf und alles aufgenommen hat.

    Inzwischen waren auch die Eltern des Pat. eingetroffen.

    Dann wollte meine Kollegin noch mal kurz die anwesende Polizistin erwürgen, nachdem diese eine - in dieser Situation und den anwesenden Eltern - absolut situationsverachtende Meldung abgegeben hat. Das konnten wir zwar verhindern, aber die teilweise noch immer anwesenden Helfer/Nachbarn taten dann lauthals ihre Meinung über die Dame in Uniform kund.

    Nachdem wir Einsatzgebiet wieder gesäubert hatten, haben wir erste Infos über den Folgeeinsatz bekommen.


    Wir bedankten uns bei den Helfern und verabschiedeten uns in Richtung nächster Einsatz.


    Was uns dann in den Folgetagen schwer beschäftigt hatte waren die weiteren Informationen, die wir bekommen hatten.

    Es war ein junger Vater, der von der Mutter des Kindes getrennt lebte. Die Wohnung hatte er 4 Wochen vorher bezogen. Er hätte am folgenden Wochenende das Kind zum ersten Mal sehen dürfen, und leider noch 3-4 Sachen in dieser Richtung, die es uns auch nicht leichter machten...


    Aber auch das gehört eben zum Job dazu...

  • Ja, ja die Seelenpein. Haltet die jüngeren so lange es geht weg von dem ganz schlimmen Geschehen, Ich habe schon so manchen nach einem schlimmen Einsatz nicht mehr im aktiven Dienst gesehen.

    Wir haben da bei uns in der Wehr halt eine Art "Heranführung" - bei den ersten 2-3 VUs arbeiten die Neuen so weit es geht im Hintergrund, um dann nach der Rettung am Fahrzeug das Vorgehen und die Entscheidungen erklärt zu bekommen.

    Und erst dann werden sie Stück für Stück mit nach vorne genommen.

    Nur durch meine Ausbildung als RS wurde ich dann schnell nach vorne gezogen - wir hatten seitdem 4 VUs, wo wir deutlich vorm Rettungsdienst und einmal, wir parallel mit dem ersten RTW bei mehreren Verletzten ankamen. Und das war dann der Zeitpunkt, wo ich erstmal die Einsatzstelle aus medizinisch-rettungsdienstlicher Sicht betrachtet habe und dann erst auf die feuerwehrtechnische Sicht.


    Erst dieses Jahr hatte ich das erste mal im Einsatz Schere und Spreizer in der Hand - da wir wenige und einige Neue waren, denen wir den Anblick ersparen wollten.

    Dieser Einsatz war für diese Neuen der erste Einsatz VU überhaupt - sie wurden gerade erst aus der Jugendwehr übernommen und hatten kaum Einsatzerfahrung.

    Und bei diesem Einsatz mussten wir auch die PSNV für einen Kameraden mit Einsatzerfahrung in Anspruch nehmen.

  • auch eine nette Idee aus der Ortenau :)

    Erinnert mich an einen Realen Einsatz der bei uns mal passiert ist. Dachstuhlbrand in Einfamilienhaus. Das Feuer ist von außen schon zu sehen, aber der Angrifftrupp findet auf den nicht Ausgebauten Dachboden kein Feuer.:/:?::?::?:

    Lösung des Ganzen war, dass der Besitzer eine zweite "falsche" Giebelwand eingezogen hatte und dahinter befand sich seine "Naschwerk" Plantage.=O:!::!::!:

    Obwohl das Haus an der Haupttrasse lag wäre die Plantage wohl nie aufgefallen, Wenn es nicht durch einen Kurzschluss in der Elektrik zu den Brand gekommen wäre.

    MORETURI TE SALUTE
    Oder wie mein Onkel zu sagen flegte: "Abwarten und Tee trinken." (und sowas war mein Vorgesetzter :D )


  • Bei uns ähnliches. Zugführer geht nach dem löschen durch das Gebäude und sagt, nachdem er alles gesichtet hatte: Da fehlt was. Alle so: Wie da fehlt was? Wir sind überall durch, da ist keine Tür mehr. Mal nachgemessen: Es fehlte in jedem Raum etwas im Vergleich zum Bauplan. Nachdem man etwas nachgeforscht hatte fand man den versteckten Zugang übern Keller in die THC-Farm. Die blauen Kollegen haben sich gefreut denn so wurde aus Brandaufnahme eine mehrstündige Dokumentation und Abtransport der Plantage

    Ein Vakuum, geschaffen durch fehlende Kommunikation,

    füllt sich in kürzester Zeit mit falscher Darstellung, Gerüchten, Geschwätz und Gift. - Cyril Northcote Parkinson


    Der beste Verband in Aachen und Umgebung: leitstellenspiel.de/alliances/1100



    Schraube manchmal am LSSM V4 rum.

  • Crazycake ,

    den Zugang hat der Angriffstrupp bei uns ehr durch Zufall gefunden. Damals besaß noch keine Feuerwehr bei uns im Stadtgebiet Wärmebildkameras oder so, aber beim absuchen des verqualmten aber nicht brennenden Dachbodenteils viel den Kameraden ein Schrank an der falschen Giebelwand auf aus dem der Rauch zu kommen schien. Als einer der Kameraden die Tür des selbigen öffnete um nachzuschauen was da Qualmt war die Lage dann klar.

    MORETURI TE SALUTE
    Oder wie mein Onkel zu sagen flegte: "Abwarten und Tee trinken." (und sowas war mein Vorgesetzter :D )


  • Mit skurrilen,traurigen & verstörenden Einsätzen hat man zwangläufig zu tun sollte man so blöde sein, seine Freitzeit/Berufsleben in Autos mit blauen Lampen zu verbringen^^


    Mir wurde schon der RTW geklaut, EKGs ausm Fenster geworfen, mit Waffen bedroht & im Swingerclub reanimieren war ich auch schon (mehrfach)

    -Alles in allem: Saarbrücken

  • Mir wurde schon der RTW geklaut, EKGs ausm Fenster geworfen, mit Waffen bedroht & im Swingerclub reanimieren war ich auch schon (mehrfach)

    -Alles in allem: Saarbrücken

    Also - mir wurde noch kein RTW geklaut, noch nichts aus dem Fenster geworfen, nicht mit Waffen bedroht und auch nicht im Swingerclub reanimiert.

    Ich habe nur nachts mit nem 2. RTW, einem NEF und 3 Polizeikommandos vor einer Disko reanimiert, da beim Notruf 2 verschiede Diskotheken genannt wurden, es aber nur eine Einsatzstelle war (daher 2 RTWs)

    Und alles in - na - richtig, Saarbrücken.

    Das schlimmste war eher die tägliche Mehrfachfahrt in eine nahegelegene Schule wegen genau einer Person, ein Patient, der einen höflich gefragt hat, ob er einem einen Reinhauen darf (was natürlich immer höflich abgelehnt wurde) und ein I**** von der Saarbahn erlebt. Ansonsten aber ist Saarbrücken sehr in Ordnung.

  • Ansonsten aber ist Saarbrücken sehr in Ordnung.

    So in Ordnung, wie es im Saarland halt sein kann 8o

  • Mal paar kleine Geschichten.

    1. Mein Vater steht auf dem Balkon und sagt, oh da hinten im Wald raucht es aber nicht schlecht. Tja, der Melder dachte sich das gleiche.


    2. Wir sind auf Einsatzfahrt zu einem Größeren Brand, neben einer Bundesstraße, als wir ankamen, stand uns ein Fustw im Weg, als der GF dann fragte, ob sie diesen Wegfahren konnten, kam ein Trockenes Nein, Gruppenführer auf 180 und fragte dann was heißt hier Nein, es stellte sich dann heraus, dass die Batterie des Fustws tot war und wir dann bissle schieben durften.


    3. Erst die Tage, es ist ein Gewitter unterwegs, mein Vater noch zu mir, " Ich glaub, der Blitz hat was erwischt, jetzt darfste gleich raus", ich, " Ich glaub's nicht", 5 Minuten später ging der Melder, mit Brand Mittelspannungstrafo nach Blitzeinschlag.


    4. 31.12.2018 um 20:00 wir auf dem Weg zu bekannten, ich zu meinem Vater aus Spaß, "Mal schauen, ob wir heute noch die 156 Bekommen" (hatten bis dahin 155 Alarme in dem Jahr), keine Minute später, VU P Klemmt.


    5. Mein Vater kommt nach 2 Wochen, von der Feuerwehrschule wieder, setzt sich hin und will erstmal was Essen, er war noch keine 10 Minuten zuhause und keine 2 Minuten später war er dann auch wieder weg.


    6. Vor gefühlt, 15 Jahren, war bei uns irgendwas größeres mit der JF, irgendeine Veranstaltung, als Kinderprogramm, war auch Boot fahren, ein Papa wollte mit seinem Sohn mitfahren und gab seiner Frau den Melder in die Hand, wie es der Zufall wollte, ging der dann auch, sie ganz panisch, " Ich hab nix gedrückt, ich kann da nix dafür, ich war's nicht.", der Blick war auch dementsprechend Panisch, das werde ich nie vergessen.

  • War 2017, Hexennacht (oder änderst gesagt, die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai), gegen 22 oder 23 Uhr.

    Da gehen mein Melder (Hurricane) und der von meinem Vater (Patron Pro).

    „Brand 4 - Brand Supermarkt“. Da mein Vater Krankenschein hatte, ist er nur ans Fenster und hat dort rausgeschaut. Der Himmel war knallrot. Ich dann direkt: das dauert länger. Also ab ans GH, umgezogen und aufs erste LF. Dort war ich Angriffstrupp unter PA. Wir losgefahren, da wurden wir über Funk informiert, dass die Alarmstufe erhöht wurde.

    Als wir dann in die entsprechende Straße einbogen (Supermarkt noch nicht in Sicht), stellten wir fest, das der Feuerschein viel weiter rechts und somit auf französischer Seite war. Als wir dann an der gemeldeten Einsatzadresse waren, bestätigte sich unser Verdacht.

    Wir also weiter bis an die Grenze gefahren. Dort sind wir dann - warum auch immer - stehen geblieben. (In dem Jahr waren bis dato mehrmals wegen PKW-Bränden rüber gefahren, aber nicht bei einem augenscheinlichen Lagerhallenbrand - so sah es von unserer Position aus) Dann sind wir aber über die Grenze gefahren, haben unserer Leitstelle Bescheid gegeben und sind mit 4 Löschfahrzeugen rüber.

    Dort war dann ein französisches Löschfahrzeug, vergleichbar mit einem LF10, vor Ort.

    Die hatten schon einen Angriff aufgebaut. Gebrannt hat keine Lagerhalle, sondern ein ca. 20.000 Kubikmeter großer Abfallhaufen.

    Dort oben stand ein französischer Feuerwehrmann mit Strahlrohr ohne PA. Ich zu dem FWM an dem Verteiler und versucht, zu fragen, ob wir übernehmen sollen, da wir ja Atemschutz anhaben. Und dann kam der GF der Franzosen und hat dem zugestimmt.

    Wir dann also den ganzen Einsatz mit dem französischen Rohr gearbeitet.

    Im Einsatz waren je 50 Einsatzkräfte von beiden Seiten.

    Nur gefühlt haben wir mehr gearbeitet als die Franzosen, denn die haben viele Gruppenfotos gemacht.

    Einsatzende vor Ort für uns deutsche Kräfte war gegen 3 Uhr morgens. Aber erst richtig fertig waren wir gegen 5 Uhr.


    Und dann haben wir - kaum geschlafen - den Maibaum bei uns im Ort aufgestellt.

  • Es wurde Feuerschein in Höhe des Supermarktes bei uns gemeldet, daher Alarmierung auf Brand Supermarkt. Aber es stellte sich heraus, dass es nicht der Supermarkt bei uns, sondern in Frankreich war.

    Nur auf die Entfernung sah es nach einer Lagerhalle in Vollbrand aus, v.a., da in dem Industriegebiet mehrere Lager- und Fabrikhallen stehen. Erst vor Ort wurde festgestellt, dass es doch „nur“ ein Haufen ist.

  • Gallierrettung

    -Ein Grund wieso ich den Transporter in meinem PB ewig nich bewegt habe

  • Samstag (zu dem Zeitpunkt hatten wir für den KatS 5 Melder, 3x Kreisbereitschaftsleitung, 1x Zugführer (ich), 1x Rotkreuzbeauftragter) ging propmt gegen 8:00 Uhr der Melder los: "Kommen sie über Draht".

    Also rufe ich an, Probealarm, wir sollen uns im Stützpunkt sammeln und der Amtsleiter kommt dann vom Amt rüber zur Inspektion.


    Naja, wir hatten eh mehre Ausbildungen geplant und die halbe Truppe im Stütz, also sitzen wenige Minuten später fast alle auf den Autos und warteten auf den Amtsleiter. Der tauchte erst nach knapp 30 min auf und fragte mich, wieviele Melder wir haben.

    Ich sage 5, darauf fragt er warum ich der Einzige war, der sich im Amt gemeldet hat. :)

    Naja, unsere KBLin hatte mich aufm Handy angerufen und gefragt, was los ist, weil der Melder ging, die beiden Stv KBL sind gleich in den Stütz ohne Rückfragen und der RKB stand unter der Dusche und kam dann auch sofort, nachdem er trocken war :)


    Und der Amtsleiter hatte halt gewartet ob noch ein Rückruf kam und niemand rief mehr an :)

  • Feuerwehr und eigene Kinder ist auch so eine Sache:


    Meine älteste Tochter war damals 6 und sollte eine Impfung bekommen. Ich war dann mit ihr zum Arzt. Der hielt die Spritze in der Hand und meine Tochter zu mir "Hältst du meine Hand?"

    Und ich "Klar, halte ich deine Ha..." Sirenenalarm, weg war der Papa. Sie ist mittlerweile 37 und diese Geschichte bekomme ich heute noch um die Ohren gehauen.


    Ich komme frisch geduscht aus dem Badezimmer, eine andere Tochter von mir, 2,3,4, Jahre alt reckt mir stolz ihr Ärmchen entgegen "Hier Papa, dein Pieffa." (Piepser)

    Genau in dem Moment fängt das Ding an zu vibrieren und piepsen. Der Piepser flog weit und hoch und drei Tage später bekam ich meinen neuen vom Wehrleiter...

  • Andere Geschichte:


    Der Melder meldet, der Piepser piepst, Sirenenalarm ist mittlerweile abgeschafft, VU-Klemm.


    Am Einsatzort stellen wir fest, ein Mann ist mit seinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und das Auto steht auf den Rädern im Graben, verdeckt durch Büsche und Sträucher, von der Strasse kaum zu sehen. Der Mann war zwar nicht eingeklemmt und auch nicht verletzt, er kam nur nicht mehr aus dem Auto, weil starke Äste die Türen zudrückte. Wir haben den Mann befreit, soweit nichts ungewöhnliches.

    Kurios war nur, dass Jemand das Auto entdeckt hat, nach Hause gefahren ist und die 112 gewählt hat.

    Soweit auch noch alles ok. Nur ist der Typ wieder mit dem Auto zurück zur Unfallstelle gefahren und hat den anwesenden Polizisten dann ganz stolz und auch lallend erzählt, dass er die Feuerwehr gerufen hat.

    Lappen war futsch!! Wie blöd kann man eigentlich sein?

  • Mein Fahrer und ich sind privat auf dem Heimweg von einem Chattertreffen mit unseren Frauen und vor uns überschlägt sich auf der Autobahn ein Sprinter.

    Naja, wir angehalten westen und Notfalltasche raus, Kelle hoch, Verkehr gestoppt, Dreicke aufgestellt und natürlich zum Unfallwagen etc.

    An dem Auto angekommen kam uns der Fahrer entgegen, dem war nichts passiert, der hatte selbst auf dem Beifahrerplatz Rucksäcke bis unter die Decke gestapelt, der war "rundrum" wie mit Airbags :)

    Polizei und Feuerwehr kamen, guckten uns komisch an und fragten, wieso wir als erstes da wären (die dachten wir wären First Responder aus dem Ort gewesen) :)

    Naja, Unfallstelle übergeben und weiter heimwärts.


    noch 2 Havarieepisoden :)


    Ein anderes Mal waren wir mit nem VW Golf und nem Barkas B1000 Sankra auf der Heimfahrt, fahren am Kirchheimer Dreieck in ne Parkbucht, beratschlagen uns, wegen tanken etc. und natürlich als wir losfahren wollten, war die Kupplungsscheibe vom B1000 endgültig durch und nix ging mehr.

    ADAC geholt, das erste Auto kommt, Der Monteur guckt wie das Schwein ins Urwerk (in dem fall in den Motorraum des B 1000 der unter einem Tunnel im Fahrerhaus ist.)

    Die Frage "Was ist denn das?" und dann flugs in der Zentrale angerufen.

    Das 2. ADAC Auto kam, selbes Spiel, wieder ein Monteur der nicht wusste was er da vor sich hat und somit wieder Anruf Zentrale.

    Das 3. ADAC Auto (diesmal ein Abschlepper) kam und lud uns auf und dann fuhr unser B1000 bis nach Erfurt huckepack :)


    Kurz nach der Wende gab es die Aktion "Body-Grips-Mobil" mehrere DRK Landesverbände.

    Thüringen hatte nen alten SMH 3.5 Barkas umgebaut, der hoffnungslos untermotorisiert war (Schon als SMH/NAW mit den Zusatzaufbau und jetzt erst recht mit dem ganzen Spielgeräten, Computer etc).

    Naja es kam, wie es kommen musste bei Ruhla in den Bergen kochte das Kühlwasser und wir fuhren rechts ran, ich stiefel zu einem Haus was da stand, nix abgeschlossen, im EG war gegenüber dem Eingang ein PC-Zimmer und ich hörte von oben Stimmen.

    Ich also knappe 15 Min da unten Krach gemacht, gerufen etc (wollte ja in nem fremden Haus auch nicht wild rumlaufen) bis oben endlich Stimmen erklange, "Sag mal da unten ruft soch einer seit 10 Minuten, ich geh doch mal gucken" :)

    (in der Zeischenzeit hätte ich im EG alles ausräumen können *gg*) naja, ich bekam etwas Kühlwasser und wir fuhren weiter, nur dait uns knappe 500 m weiter die Zylinderkopfdichtung kam.

    Also wieder rechts ran, ADAC gerufen" Wir stehen hier bei Ruhla an der Tankstelle, die ist ca 100m vor uns (mit ADAC-Schild), das Auto ist ein Dunkelblauer Barkas Rettungswachen mit Hochdach und Blaulicht drauf mit gelben Figuren auf der Seite (Beispiel: https://www.fsg-arnsberg.de/da…-mobil-lernen-mal-anders/)"

    Ok, ADAC kommt.

    Nach ca 30-45 Minuten, fuhr aus der Tanke ein Abschlepper raus, fuhr an uns vorbei , ca 500m weiter, wendete und kam zurück.

    "Seid ihr das mit dem kaputten Barkas?"

    meine Antwort: " wieviele blaue Barkas Rettungswagen mit gelben Figuren auf der Seite stehen hier denn noch rum" :)

  • Jeder kennt es - es gibt Einsätze, an die man sich immer erinnert. Dazu zählen z.B. der erste Einsatz überhaupt, der erste besondere Einsatz, der erste Einsatz unter Atemnschutz (Feuerwehr), und so weiter. Was da im Bereich RD dazugehört: Die erste Reanimation.

    Was sind normalerweise die optimalen Bedingungen für die erste Rea? Genau - man ist als 3. Mann im Rettungswachenpraktikum dabei, alles strukturiert, kann beim ersten Mal durch die Arbeitsteilung durch 3 Mann für die Lage etwas ruhiger angehen. Und natürlich ist es Tag und man hat Platz.


    Meine erste Reanimation war leider genau das Gegenteil. Ich war schon ein paar Schichten im FSJ als Fahrer RTW tätig, somit waren wir nur zu zweit auf dem Auto. Dann war es auch noch meine erste Schicht auf dieser Wachabateilung und dieser Wache. Und es war eine Nachtschicht.

    Nachts gegen 1 Uhr ging der Melder: "Medizinischer Notfall - cerebrales Geschehen" in einem Altenheim stand drauf. Ein bei uns zu dieser Zeit häufiges Stichwort, bei dem meistens Kopfschmerzen oder ähnliches hintendran verborgen war.

    Wir also dort hin gefahren. Am Eingang wartete schon eine Pflegekraft auf uns, da wir sonst nicht ins Haus gekommen wären. Wir also alles (Rucksack, Beatmungsplatte, Absaugung und Monitor) auf die Trage - Standartvorgehen bei Notfalleinsätzen im Altenheim - gepackt und rein. Die Pflegekraft erzählt uns, der Patient sei wach, hätte sich erbrochen und ihm gehe es nicht gut. Im Aufzug klingelte dann das Diensttelefon der Pflegekraft und bekam von einer anderen Pflegekraft was mitgeteilt. Daraufhin sagte sie zu uns, sie glaubt, unser Patient sei gerade verstorben.

    Ich innerlich so "bitte nicht". Als wir am Zimmer waren stellte sich raus - genau - reanimationsplichtiger Patient. Also NEF nachgefordert und den Patient auf den Boden verfrachtet. Aber Platzmäßig war das Zimmer eine Katastrophe: 2 Betten, kaum Platz für ein ordentliches Gerätemanagement und der Rucksack stand gezwungener Maße halber im Flur. Und da die Pflegekraft selber nervlich am Ende war, mussten wir zu zweit arbeiten. Also alles für Atemwegsmanagement vorbereitet und und und.

    Als dann das NEF kam, wurde die Reanimation aufgrund einer Patientenverfügung und dem aktuellen Patientenzustand eingestellt.


    Und ich hatte seitdem immer das Glück, dass ich nie eine gewöhnliche Reanimation hatte, sondern immer irgendeine Besonderheit war gegeben.