Neue Wasserfördersysteme für die bayerischen Feuerwehren

  • Neue Wasserfördersysteme für die bayerischen Feuerwehren


    Durch die Klimaveränderungen wird es künftig verstärkt zu Starkregen und Unwettern kommen. In der Folge treten Überflutungen auch außerhalb von typischen Hochwassergebieten auf. Die jährlichen Hochwasser entlang der Flüsse werden höhere Pegelstände erreichen, bei denen auch Deiche überspült und tiefer gelegene Gebiete überflutet werden. Wichtige Verkehrssysteme wie Autobahnen oder auch Untergrundbahnen können von solchen Überflutungen betroffen sein.


    Weitere Auswirkungen des Klimawandels werden Hitzewellen mit längeren Trockenperioden sein. Die Zunahme von Wald- und Flächenbränden auch in schwierigen Lagen wie z. B. im Bergwald der Alpen ist zu erwarten.


    Mit diesen Klimaveränderungen wird die demographische Entwicklung einhergehen. Das bedeutet, dass künftig auch bei den Feuerwehren nicht mehr so viele Einsatzkräfte zur Verfügung stehen werden und die Personalressourcen geschont werden müssen.


    Die kommunalen Feuerwehren in Bayern haben als Wasserfördersysteme nur Schlauchwagen SW 2000 mit handelsüblichen Feuerlöschkreiselpumpen PN 10 und PN 20 zur Verfügung. Die Wasserfördermengen mit diesen Fahrzeugen über B- Schläuche liegen bei 800 bis 1.000 l/min. Sowohl der Aufbau wie auch der Abbau der Schlauchleitungen sind relativ personalintensiv.


    Es ist geplant, dass der Freistaat Bayern aus Mitteln des Katastrophenschutzes mindestens acht Wasserfördersysteme auf Abrollbehältern mit weiteren Verstärkerpumpen auf kleinen Anhängern beschafft und bei größeren Feuerwehren stationiert. Die Wasserfördersysteme können 3.500 l/min im Druckbetrieb bei 11 bar oder 8.000 l/min im Lenzbetrieb bei 2,1 bar fördern.

    Ein Dieselmotor treibt hydraulisch eine schwimmfähige Kreiselpumpe an, die über 60 m lange Hydraulikschläuche abgesetzt betrieben werden kann. Mit angekuppeltem F- Druckschlauch wird die Pumpe schwimmend eingesetzt. Eine hydraulisch angetriebene Seilwinde unterstützt beim Wassern und bei der Rücknahme der Pumpe. Das Wechselladerfahrzeug kann unmittelbar nach dem Absetzen der Pumpeneinheit wie ein Schlauchwagen eine Leitung aus Druckschläuchen verlegen. Die Schlauchlänge und damit die Förderstrecke pro System werden bei ca. 1.800 m liegen. Die Verlegegeschwindigkeit beträgt bis zu 40 km/h.

    Nach dem Einsatz kann das Wechselladerfahrzeug im Fahrbetrieb mit einer hydraulisch angetriebenen Schlauchaufnahmevorrichtung die entleerten F-Schläuche in kürzester Zeit wieder aufnehmen. Hierzu sind nur vier Feuerwehreinsatzkräfte erforderlich.




    Derzeit ist vom Freistaat Bayern die Beschaffung von drei Systemen eingeleitet. Die Kosten für ein System belaufen sich auf ca. 400.000 €. Eine Auslieferung ist für das erste Halbjahr 2013 vorgesehen.

    Diese Wasserfördereinheiten haben nicht nur für Bayern eine Bedeutung. Im Rahmen des Gemeinschaftsverfahrens der Europäischen Union können diese Einheiten auch sehr schnell im benachbarten Ausland oder in der gesamten Europäischen Union modular eingesetzt werden.



    Wechselaufbaufahrzeug setzt Pumpencontainer ab



    Abgesetzte Pumpeneinheit



    Schwimmfähige Kreiselpumpe wird zu Wasser gelassen



    Verlegung der F-Schläuche



    Aufnahme der F-Schläuche nach dem Einsatz
    Bildquelle: Freiwillige Feuerwehr Cham, Markus Reitinger und Martina Feuerer

    Urheber des Textes: LFV Bayern

    3 Mal editiert, zuletzt von DJohn94 ()

  • Sehe ich wie mein Vorredner, schöner, interessanter Artikel, coole Bilder aber falsches Forum, bitte ein Mod verschieben. Aber an sonsten danke für den Artikel :thumbup: