Berlin und ihre RTW-B

  • Hallo Leute,


    Die Berliner Feuerwehr hat wieder eine Idee:


    Erstmal zum Fahrzeug und Personal:

    • Personal bessteht nur aus Rettungssanitätern
    • Das Fahrzeug ist ein RTW-B und hat keine medizinische Ausstattung
    • Fahrzeuge werden von Leitstelle zu nicht dringlichen Einsätzen geschickt.


    Einsatz Stichworte und Zeiten:

    • NT Notfalltransport (15 Minuten Zeit)
    • NT-D Notfalltransport-Dringlich (6 Minuten Zeit )
    • Ebenfalls fahren diese Fahrzeuge zu jedem Notarzt Einsatz mit an als First responder.


    Meinung:


    Ich finde das so einsystem den Rettungsdienst nicht entlastet sondern, die Patenten ehr gefährtden.
    Die Disponenten sollen einschätzen wie schlimm eine Verletzung ist, was bedeutet z.b. Nasenbluten oder akute Bauchschmerzen werden von dieses Fahrzeugen abgedeckt (als Beispiel).
    Leider ist der Feuerwehr nicht bekannt das man Ferndiagnose nicht stellen sollte beim Beispiel akuter Bauch können auch Symptome für einen Herinfarkt ect. Sein.


    Was haltet ihr von so einen System sinnvoll oder sinnlos oder sogar gefährlich.

  • Durchgeführt werden sollen die Notfalltransport primär mit sogenannten RTW B (das B definiert den einsatztaktischen Wert des Einsatzmittels). Dafür stehen seit heute sechs solcher Fahrzeuge rund um die Uhr und zusätzlich 11 am Tag zur Verfügung. Sie entsprechen einem Standard-RTW (alt) der Berliner Feuerwehr ohne Ampullarium, Beatmungsgerät, EKG/Defi-Einheit, Spritzenpumpe und i.o.-Set. Alle Fahrzeuge werden mit MoDE-Stift, -Kartenleser und Mappe ausgestattet sein. Die Einsatzdokumentation erfolgt entsprechend den Vorgaben für die Notfallrettung. Die Fahrzeuge werden in verantwortlicher Funktion mit einem Rettungssanitäter RS 2000 besetzt.

  • Moin an alle,

    ich jemanden bekannt, ob es eine begleitende Studie oder Statistik gibt?
    Gibt es einen Erfahrungsbericht über das Konzept?


    Finde die Idee eines NKTW, oder wie in Berlin einen RTW-B interessant, da "wir" irgendwie versuchen müssen,
    den Rettungsdienst (NotSan) von Bagatelllagen zu entlasten.

  • Finde die Idee eines NKTW, oder wie in Berlin einen RTW-B interessant, da "wir" irgendwie versuchen müssen,
    den Rettungsdienst (NotSan) von Bagatelllagen zu entlasten.

    Jetzt wirds politisch:

    Wenn Menschen kaum noch Ärzte vor Ort haben / erreichen, dann rufen Sie die Rettung oder gehen in die Notaufnahme!

    Nun sind diese beiden Einrichtungen mit "Bagatellen" belastet - Was sicher ab und an den Arzt einsparrt!

    Aber die Kosten verlagern sich entsprechend.

    Überlegung: Das System bietet für mögliche "Bagatellen" ein niedriger qualifiziertes "Einsteigermodell" - DAS ist auch deutlich preisgünstiger in der Personalqualifizierung!


    Sorry, danke nein! Ein funktionierendes medizinisches Gesamtsystem muss bleiben! Das dieses immer weiter kurrumpiert wird, belegt der RTW-B.

    Ist ja auch bezeichnend, dass es eine Berliner Idee ist - leere Kassen lassen grüßen!


    Da ist es schon ein Hohn, wenn man jetzt die (sicher auch vorkommenden) Bagatellen dramatissiert!

    Es geht bei diesem Konzept nur um Euros, nicht um die Probleme vom Menschen.


    Die Zwei-Klassen-Medizin würde ich nicht "jubelnd transportieren" wollen, damit es in Zukunft drei oder vier Klassen werden.

  • im Prinzip nichts schlechtes, im Hintergrund Fahrzeuge zu haben. Oder auch ein Mittelding zwischen norm. KTW und einem RTW. Entlastet die RTW, da die nicht zeitkritischen Einsätze abnehmen. Und bei mehr Fahrzeugen, ist bei GSL/Sonderlagen auch mehr Spielraum gegeben.

    Was da jetzt doch der genaue Grund ist, wieso es die Dinger gibt oder ob die was gebracht haben...nunja


    Roland_Weser

    Dazu könnte ich hier einen Rant starten.

    .doch das lasse ich mal lieber

  • Also. Klar ist diese Idee (RTW mit verminderter Ausrüstung) etwas fragwürdig. Aber grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht. Wenn man das Projekt richtig aufzieht, kann es sogar ein funktionieren Modell werden.


    Warum ich das so sehe?

    Ich kann jetzt erstmal nur von meinem Gebiet sprechen, in dem ich fahre: früher gab es bei uns (heute eigentlich auch, nur unter anderem Namen) die Meldung "dringender Krankentransport", bei dem auch ein RTW geschickt wurde, auch wenn bekannt war, dass es nur eine Bagatelle (Durchfall, Erbrechen, Gastroenteritis,... mal als Beispiele, was ich schon auf RTW und KTW unter dieser Meldung bekommen habe) sind. Da ist es dann vorgekommen, dass dann alle RTWs eines Gebietes bei solchen Fahrten waren und dann ein Notfall in dem Gebiet aufkam. Da wurde dann ein KTW als FR (oder auch schonmal solo) notfallmäßig hingeschickt, da der RTW aus einem anderen Gebiet kam. Also der KTW fuhr nen Notfall, währden die RTWs mit Krankentransporten und sogar teilweise Heimfahrten von KHs aus beauftragt wurden.

    Dabei ist das System "RTW-B" gar nicht mal so neu - im Saarland gab es ne Zeit lang sogenannte Mehrzweckfahrzeuge (MZF), die als 35er in der Funkkennung liefen. Diese wurden sowohl als RTW als auch als KTW eingesetzt. Besetzt waren sie zwar immer mit RA und min. RS, aber der Einsatzzweck war eigentlich ähnlich.


    Wenn jetzt so ein Fahrzeug wirklich genutzt wird, um Bagatellen vom RTW-A wegzuhalten, aber dabei auch sicher zustellen, dass im Fall der Fälle (Patient wird doch kritischer, was aber auch in einem KTW passieren kann) eine adäquate Erstversorgung stattfinden kann. Dazu zählt jetzt nicht die RA/NotSan-Maßnahmen, sondern die Basismaßnahmen, die jeder RS beherrschen sollte.


    Was ich kritisch sehe:

    Wenn ich richtig gelesen habe, soll das Fahrzeug ja ein RTW sein, nur ohne EKG/Defi, Beatmungsgerät, Spritzempume,... sein. Da gibt es jetzt einen Konfliktpunkt meinerseits: Ist da wenigstens eine Grundausstattung auf dem Fahrzeug wie AED (oder in meinen Augen sinnvoller: Corpuls C1) , Sauerstoffinhalationseinheit oder ähnliches Drauf? Denn das gehört meiner Meinung nach auf jeden Fall drauf.

    Zwar finde ich die Idee, Besetzung nur mit RS 2000 (?) interessant, aber was darf der alles? Da würde ich es für sinnvoll erachten, dass es für diejenigen, die dieses Fahrzeug besetzen sollen, eine Zusatzausbildung/-lehrgang gibt, in dem z.B. noch weitere Maßnahmen im Rahmen des gerechtfertigenden Notsands erlaubt werden (doof ausgedrückt, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine).


    Wenn ich es richtig weiß, gibt es in Berlin RTWs bei FFs, die auch mit RS/RS-Besatzung ausrücken, dann aber einen normalen RTW nachfordern müssen.



    Wie könnte das System besser eingesetzt werden?

    In dem man eine Mischung fährt oder einfach die KTW-Anzahl erhöht und die privaten KT-Unternehmen etwas mehr einbinden würde. Aber auch eine Mischung aus RTW-A und RTW-B könnte sinnvoll sein. Ich weiß jetzt nicht, wie viele alte RAs es in Berlin noch gibt, die nicht die NotSan-weiterbildung gemacht haben, aber wenn man diese als Fahrzeugführer auf dem KTW-B einsetzen würde, hätte das System auch ein höheren Wert.


    Aber auch mich würde mal eine Studie zu diesem Thema interessieren.

  • ich hab da mal was gehört, das die ganzen alten RA der BF keine Lust auf den NfS haben...


    (Das RTW-B Dingens hört sich an wie das NKTW Konzept der Pfalz.

    RTW mit schlechter Ausstattung VS. KTW mit guter Ausstattung.)

  • ;) ... (ich musste mir auch auf die Zunge beißen, um neutral und verständlich zu bleiben)


    Nun, mag ja jeder einführen, was er mag!


    Nur abfeiern sollte man die Verarschung und Qualitätsverschlechterung nicht! :evil:

    Sei froh das du nich quasi Teil dieses Systems bist.

    Was da manche Profs./Chefärzte erzählen...ufff da dreht der Revoluzer in mir kräftig am Rad